Forschungsaufenthalt an der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)

Ein Beitrag von Florian Schimpf.

Das Graduiertenkollleg 1876 "Frühe Konzepte von Mensch und Natur" bietet allen Promovendinnen und Promovenden die Möglichkeit, bei Bedarf bis zu vier Wochen an einer ausländischen Forschungseinrichtung zu forschen. Nach Sarah Prause (Blogbeitrag Athen: Forschungsaufenthalt 23.05.2015 bis 18.06.2015) nahm nun auch Florian Schimpf dieses Angebot wahr und verbrachte einen vierwöchigen Forschungsaufenthalt an der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). 

Wenngleich die Abteilung Istanbul des DAI nicht zu den offiziellen Kooperationspartnern des GRKs zählt, besteht doch seit nunmehr drei Jahren ein reger und fruchtbarer Austausch zwischen den beiden Einrichtungen: Im Frühjahr 2014 rief die Abteilung das Wissenschaftliche Netzwerk "Natur und Kult in Anatolien" ins Leben, mit dem der Austausch zwischen der Abteilung und Forschungseinrichtungen wie dem GRK gefördert wird und an dem das GRK durch Florian Schimpf von Beginn an vertreten ist (Blogbeitrag 1. Netzwerktreffen "Natur und Kult in Anatolien" am Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Istanbul).

Obendrein besitzt die Abteilung mit über 65.000 Bänden und 200 laufenden Zeitschriften die am besten ausgestattete Fachbibliothek zu den Kulturen auf dem Gebiet der heutigen Türkei und beherbergt mit über 97.000 archivierten Bildträgern eine herausragende bildliche Dokumentation der hiesigen Denkmäler. Die Aussicht, diese einzigartigen Bestände, darunter türkische Zeitschriften und Reihen, die von anderen deutschen Forschungseinrichtungen in der Regel nicht bzw. nicht laufend bezogen werden, sichten zu können erklärt, warum es Herrn Schimpf gen Istanbul zog. Die Wahl des Zeitpunktes indes hängt mit einem Großereignis zusammen, das traditionell im Frühsommer Archäologen aus aller Welt in der Türkei versammelt.


Abb. 1 und 2: Edirne, Eindrücke aus der Selimiye-Moschee, dem "Meisterwerk" Mimar Sinans (Fotos: Florian Schimpf).


In die Zeit des Aufenthalts fiel nämlich die diesjährige Grabungsleiterkonferenz, die Kazı Sonuçlar Toplantısı. Alljährlich werden auf dieser einwöchigen Konferenz die Grabungsergebnisse des Vorjahres referiert und diskutiert. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Trakya Üniversitesi in Edirne unweit der türkisch-griechisch-bulgarischen Grenze statt (Abb. 1 und 2). Da einige dissertationsrelevante Kultstätten erst in jüngster Zeit entdeckt und untersucht wurden, bot die Konferenz interessante Einblicke in aktuelle Forschungen und stellte eine Bereicherung eines ohnehin ertragreichen Forschungsaufenthalts dar.


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