27. Tagung des "Arbeitskreises antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption" (AKAN) an der Universität Mainz

Ein Beitrag von Tim Brandes.

Am 11. Juni 2016 fand die inzwischen 27. Tagung des "Arbeitskreises antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption" (AKAN) an der Universität Mainz statt. Traditionsgemäß wurde die Veranstaltung am Vorabend der Tagung durch ein gemeinsames Abendessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeleitet. 
 

Von Vögeln, Fischen und Aneurysmen

 
Das eigentliche Programm zeichnete sich durch ein breites Themenspektrum aus. Eröffnete wurde die Tagung durch Clemens Lunczer (Schorndorf) mit einem Vortrag zu Vogelbeobachtungen in der Antike. Dabei beleuchtete Herr Lunczer u. a. die Probleme der modernen Sicht auf die Artbestimmung von Vögeln anhand ihrer antiken Beschreibungen.
 
Nach einer kurzen Kaffeepause begann die zweite Sektion des Tages, die ganz im Zeichen der Zoologie des Aristoteles stand. Dabei sprach zunächst Katharina Epstein (Freiburg) über die Empirie des Aristoteles. Am Beispiel der Fortpflanzung von Fischen stellte Frau Epstein dar, auf welcher empirischen Basis die Arbeit des Aristoteles stand und wie dieser mit verschiedenen Quellen umging.

Der dritte Vortrag wurde von Martin F. Meyer (Koblenz) bestritten, der sich in dem Zusammenhang mit der Klugheit der Tiere bei Aristoteles beschäftigte. Herr Meyer zeigte, dass die Klugheit der Tiere dabei sowohl von äußeren Faktoren auf die Lebensweise und das Verhalten bestimmt wurden, als auch durch innere Faktoren, wie z.B. die Fähigkeit zu lernen. Tiere zeichneten sich demnach u. a. dann als klug aus, wenn sie das Verhalten von Menschen nachahmten. Dazu zählten etwa Fähigkeiten wie der Nestbau und die intensive Brutpflege bei Schwalben. Auch eine ausgeprägte soziale Organisation in Form von Arbeitsteilung oder eine geschickte Jagdtechnik konnten auf die Klugheit von Tieren verweisen.
 
Die erste Hälfte der Tagung wurde durch ein gemeinsames Mittagessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschlossen. Am Nachmittag dann ging die Tagung in ihre dritte und letzte Sektion über. Diese wurde eingeleitet durch Silke Diederich (Köln), die ihr Projekt zur Tabula Peutingeriana vorstellte, das künftig einen Beitrag zur antiken Geographiegeschichte leisten soll.
 
Anschließend hielt Margarete König (Mainz) einen Vortrag über Trophologie in der Antike. In ihrem Beitrag beleuchtete Frau König anhand unterschiedlichster Quellen aus dem Bereich der Archäobotanik und -zoologie, der Archäologie, Ikonographie und auch der Philologie die Nahrungsversorgung des römischen Heeres in verschiedenen Situationen.
 
Der letzte Vortrag des Tages wurde von Peter Grunert (Homburg) gehalten. In diesem beschäftigte sich Herr Grunert mit dem Krankheitsbild der Aneurysmen und deren chirurgischer Behandlung wie sie von Antyllos beschrieben wurde.
 
Alle Beiträge wurden, wie im Rahmen von AKAN üblich, von einer regen und produktiven Diskussion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer begleitet.
 

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