SCRIPTO Summer School - Horae Bambergenses III Latein in Europa von der Spätantike bis zur Renaissance

Ein Beitrag von Dominic Bärsch.

Die Horae Bambergenses, die sich mit der Entwicklung der lateinischen Sprache seit der Spätantike bis hin zum Frühhumanismus beschäftigen, fanden dieses Jahr vom 14. bis 18. März 2016 in Bamberg statt. Bei diesen handelt es sich um einen Teil des SCRIPTO-Qualifizierungsprogramms (Scholarly Codicological Research, Information & Palaeographical Tools), das mit einem Diplom der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg abgeschlossen werden kann. Ziel dieses Programmes ist es, eine systematische forschungsorientierte Einführung in das Wesen des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Büchererbes sowie der lateinischen Literatur dieser Epochen zu bieten und auf deren wissenschaftliche Erschließung vorzubereiten. Die Zielgruppe, an die sich dieses Programm richtet, besteht vor allem aus Mediävisten, aber ebenso auch aus Klassischen Philologen, die ihren Blick über die Epochengrenze der Spätantike hinaus erweitern wollen. 

Nachdem die Teilnehmer in Bamberg angekommen waren, starteten sie sogleich in das thematisch wie zeitlich dichte Programm, das in großen Teilen von Prof. Dr. Michele C. Ferrari (Erlangen) und Frau Andrea Beck, M.A. (Erlangen) geleitet wurde (Abb. 1). Die Tage widmeten sich jeweils am Vormittag der thematischen Grundstruktur zu den jeweiligen Epochen der mittel- und neulateinischen Literatur und am Nachmittag der direkten Übersetzung zentraler Texte.
Abb. 1: Die Gruppe mit Prof. Ferrari im Bamberger Rosengarten.
Am Dienstag wurde das Kursprogramm durch einen Gastvortrag von Prof. Dr. Peter Orth (Köln) bereichert, der sich in seinem Beitrag vor allem mit der Literatur der Karolinger- und Ottonenzeit beschäftigte, wobei er einen Fokus auf die Epistolographie setzte. Der Vortrag brachte angeregte Diskussionen mit sich. 
Ein Highlight der Woche bildete am Donnerstag der Besuch in der Staatsbibliothek Bamberg, wo die Gruppe vom stellvertretenden Bibliotheksdirektor Dr. Stefan Knoch durch die Altbestände geführt wurde und die Möglichkeit bekam, anhand der Originale die zuvor erworbenen Kenntnisse zu erproben (Abb. 2). Dabei wurden auch Einblicke in die Bibliotheksarbeit, die hinter den Kulissen stattfindet, wie Restauration und Digitalisierung der Bestände, gegeben, was ausgesprochen interessant und lehrreich war.
Abb. 2: Die Gruppe vor Altbeständen der Staatsbibliothek Bamberg.

Insgesamt war die Woche in Bamberg für alle Teilnehmer eine bereichernde Erfahrung, die den eigenen Horizont erweitert hat und die zukünftige Forschung maßgeblich prägen wird. Deshalb möchte ich mich herzlich für die Finanzierung meiner Teilnahme durch das Graduiertenkolleg 1876 "Frühe Konzepte von Mensch und Natur" bedanken, das mir diese Erfahrung ermöglicht hat.   

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