Ein Tag außerhalb des Büros. Ein Forschungsbesuch im Ägyptischen Museum der Universität Bonn.

Ein Beitrag von Judit Garzón Rodríguez

Von großer Relevanz innerhalb einiger Forschungsarbeiten, wie in diesem Fall meiner, ist die Gewinnung von Kontakten zu verschiedenen Museen, in denen sich Studienobjekte befinden können. Oft ist es möglich, auf Bilder und Informationen zu jedem Objekt in den der Öffentlichkeit zugänglichen Datenbanken zuzugreifen. Manchmal ist es jedoch notwendig, den direkten Kontakt mit den KuratorInnen dieser Abteilungen zu suchen, um spezifischere Informationen zu erhalten. Es gibt jedoch auch Anlässe, zu denen ein Besuch des Museums selbst und der Magazinräume absolut notwendig ist. Dies war der Grund für meinen Besuch des Ägyptischen Museums der Universität Bonn.

Nach einer etwa zweistündigen Zugfahrt begrüßte mich Dr. Frank Förster, der Kurator des Museums, am Eingang des Gebäudes, in dem sich seit 2001 (durch das Engagement von Prof. Ursula Rößler-Köhler) die Ägyptische Sammlung mit rund 3000 ausgestellten Objekten befindet. Bevor ich mich an die Arbeit machte, erhielt ich freundlicherweise eine kurze Führung durch das Museum, bei der ich nicht nur mehr über die Geschichte der Sammlung, sondern auch über die gesamte Arbeit hinter der Eröffnung eines Museums erfahren konnte.

 

Sammlung des Museums (Fotos: J. Garzón Rodríguez) 

 

Unter dem Namen "Drei Wege nach Ägypten" gliedert sich die Sammlung ägyptischer Objekte in drei Bereiche: das historisch-kulturelle Panorama, die Studiensammlung und das Sammlungskabinett. Zusätzlich zu diesen drei Bereichen gibt es gelegentliche Sonderausstellungen, die der Thematik des Museums mehr Dynamik verleihen. 

Für meine Untersuchungen hatte Dr. Frank Förster bereits einige sehr interessante Objekte vorbereitet. Diese konnten nach einer Inspektion im Magazin und in den Museumsvitrinen des Museums mit ein paar weiteren Objekten ergänzt werden, an die vor meinem Besuch keiner von uns gedacht hatte – sehr erfreuliche Überraschungen, die ein persönlicher Besuch mit sich bringt. Mehrere Stunden lang konnte ich jedes der Objekte genauer untersuchen, die Informationsblätter zu jedem von ihnen durchsehen und mir meine eigenen Notizen machen. Darüber hinaus hatte ich die Möglichkeit, auch eigene Fotos zu machen, was für meine Arbeit sehr wertvoll ist, da selbst die kleinsten Details für die eigene Forschung relevant sind. 

 

 Inv.-Nummer Kos 87. (Foto: J. Garzón Rodríguez)

Alle Objekte, die Teil meiner Forschung an diesem Tag waren, zeigen den Penis in einer akzentuierten Weise. Dabei handelte es sich nicht nur um Statuetten oder winzige Amulette, sondern in einem Fall auch um eine Öllampe in Form eines Penis mit Hoden. Jedes der Objekte liefert mir relevante Informationen, die durch den Vergleich mit den anderen Objekten, die Teil meiner Forschung und in meiner eigenen Datenbank enthalten sind, ausgewertet werden können. Mein eintägiger Aufenthalt im Ägyptischen Museum der Universität Bonn war zweifellos sowohl persönlich als auch für meine Forschung ein Gewinn und eine großartige Gelegenheit, mehr über die Geschichte dieser interessanten Sammlung zu erfahren.

 

Maßstab des Museums. (Foto: J. Garzón Rodríguez)


 

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